Zeitumstellung! Warum ist sie noch nicht abgeschafft?

In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 2023 wird die Uhr wieder eine Stunde zurückgestellt. Eigentlich hatte das EU-Parlament bereits für die Abschaffung gestimmt. Wir erklären dazu die Hintergründe und warum das noch lange dauern wird.


Eigentlich sollte 2021 der Wechsel letztmalig erfolgen. Allerdings konnten sich die EU-Mitgliedsstaaten noch nicht auf die Eckdaten einigen. Vielmehr ist es so, dass einige Länder die Zeitumstellung ablehnen, andere Länder diskutieren, ob zukünftig generell Sommer- oder Winterzeit gelten soll.

Warum „drehen“ wir an der Uhr?

Man erhoffte sich durch die Verschiebung der Uhrzeit, Strom sparen zu können. Eine Stunde mehr Tageslicht sollte Einsparungen bei Rohstoffen hervorrufen. Außerdem mussten die Arbeiter in der Rüstungsindustrie die Tage besser ausnutzen können, denn erstmalig wurde die Sommerzeit in Deutschland während des ersten Weltkrieges eingeführt. Danach wurde die Regelung wieder abgeschafft. Wegen der Ölkrise und um Energie zu sparen, führte man den Wechsel von Sommer- und Winterzeit 1980 erneut ein. Seit 1996 gibt es einheitliche Regelungen zur Zeitumstellung in Europa.

Welche Regelungen gelten aktuell?

Immer am letzten Sonntag im März werden die Uhren von zwei Uhr morgens eine Stunde vorgestellt, im Oktober dann wieder um eine Stunde zurück. In diesem Jahr wird die Zeit wieder vom 28. auf den 29. Oktober um eine Stunde angepasst. Dann gilt die sogenannte „Winterzeit“. Eigentlich ist das die Normalzeit (Mitteleuropäische Zeit - MEZ). Sie galt in Deutschland früher generell.

Welche Vorteile entstehen durch die Umstellung?

Im Sommer bleibt es abends länger hell und wir können mehr Sonnenstunden genießen. Der positive Effekt der Winterzeit: Die Sonne geht morgens früher auf. Man geht davon aus, dass Menschen dadurch aktiver und motivierter sind.

Nachteile der Zeitumstellung

Laut Studien sind das vor allem Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Gereiztheit. Außerdem treten durch die Umstellung mehr Verkehrsunfälle auf. Forscher sehen die Ursache darin, dass der menschliche Körper vier bis 14 Tage braucht, um den gewohnten Rhythmus an veränderte Bedingungen anzupassen.

Was gilt in Bezug auf Arbeitszeit und Vergütung?

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die an diesen Tagen arbeiten (z.B. unsere Hilfs- und Fachkräfte in der Alten- und Krankenpflege), arbeiten im Frühling eine Stunde weniger und im Herbst eine Stunde länger. Während der Arbeitgeber nicht verlangen darf, die wegfallende Stunde nachzuarbeiten, darf die zusätzliche Stunde angewiesen werden. Für die Vergütung sind grundsätzlich die tarifvertraglichen, betrieblichen oder arbeitsvertraglichen Regelungen maßgeblich. Wenn Arbeitnehmende nach Stunden bezahlt werden, erhalten sie für die zusätzliche Stunde natürlich Lohn.

Fazit

Es gibt beim jährlichen Wechsel der Zeiten keine wirklichen Effekte. Zwar wird in den Sommermonaten weniger Licht eingeschaltet, in der Übergangszeit wird dafür aber mehr geheizt. Laut einer Studie entspricht das Einsparpotenzial etwa 0,21 Prozent des Jahresstromverbrauches in Deutschland.

Das Ende der Zeitumstellung ist allerdings nicht in Sicht. Dafür müssten die EU-Mitgliedsstaaten einheitlich für eine Abschaffung stimmen. Es scheint in absehbarer Zeit keine gemeinsame Einigung zu geben.

Wie merkt man sich am besten, wie die Uhr gedreht wird?

Im Frühjahr werden die Gartenmöbel hervor geholt, im Winter zurück gestellt.

DREMO wünscht allen eine schöne Winterzeit!