Reglementierung der Zeitarbeit in der Pflege

Immer lauter werden die Vorschläge von Klinik- und Altenpflegeverbänden, die Zeitarbeit einzuschränken oder gar zu verbieten. Aber löst das die Probleme in der Pflegebranche?


Was sind die Gründe für diesen Vorstoß?

  1. Vor allem wird das Ausmaß der Personaldienstleistung in der Pflege angeprangert.
  2. Man argumentiert, dass Zeitarbeitskräfte weniger gut ausgebildet sind und daher eine unzureichende Pflegequalität besteht.
  3. Es gäbe eine hohe Fluktuation, weil Zeitarbeitnehmer oft unsichere Arbeitsplätze hätten.
  4. Zeitarbeitskräfte verdienten weniger als fest angestellte Mitarbeiter und hätten oft auch schlechtere Arbeitsbedingungen.
  5. Die Konkurrenz zwischen den Senioren- und Pflegeheimen würde steigen.
  6. Es entstünden hohe Kosten für den zeitlich befristeten Einsatz von Personal.

Die Personaldienstleister und insbesondere die Alten- und Krankenpfleger/innen, die als Zeitarbeitskräfte tätig sind, widersprechen dem vehement.

Denn das sind die Fakten:

Laut der Bundesagentur für Arbeit sind gerade mal 2,2 Prozent der Beschäftigten in der Pflege Zeitarbeitskräfte. Ihr Einsatz erfolgt vorwiegend bei Arbeitsspitzen oder auch als Vertretung im Krankheitsfall. Das heißt, die Senioren- und Pflegeheime können mit ihren fest angestellten Mitarbeitern das Arbeitsaufkommen nicht meistern.

Die Zeitarbeit bietet eine Chance für Hilfs- und Fachkräfte, die sich mit der Situation in der Pflege nicht mehr arrangieren können, aber dennoch in ihrem gelernten Berufsfeld tätig sein möchten.

Für unsere Mitarbeiter heißt Zeitarbeit Flexibilität bei den Einsätzen, eine unbefristete Festanstellung, ansprechende Entlohnung mit Zulagen und Prämien, faire Arbeitsbedingungen und für Fachkräfte Mitspracherecht bei der Arbeitsplanung.

Die Kundenunternehmen bzw. Pflegeeinrichtungen gewinnen Flexibilität, denn sie bestimmen die Einsatzdauer. Außerdem sparen sie Zeit und finanzielle Mittel für Personalrekrutierung. Der Vorwurf überhöhter Kosten bei der Überlassung entbehrt also jeder Grundlage. Das Zeitarbeitsunternehmen zahlt nicht nur den Lohn für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern übernimmt sämtliche sozialen Abgaben der Beschäftigten.

Die Politik und die Pflegebranche selbst sind gefragt, langfristige Lösungen für den Mangel zu finden, um den steigenden Bedarf an Pflegekräften zu decken. Der Personaldienstleistung den „schwarzen Peter“ zuzuschieben ist kein Lösungsansatz und widerspricht den Tatsachen.

DREMO möchte auch weiterhin passionierten Pflegekräften die Möglichkeit geben, ihren erlernten Beruf mit Leidenschaft auszuüben, ohne dabei das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu gefährden.